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Endoskopische Diagnostik und Chirurgie beim Vogel – Mehr Einblicke durch E-Learning

Vis-à-vis mit dem Organ

Die Endoskopie als diagnostisches Instrument ist aus der Vogelmedizin schon lange nicht mehr wegzudenken. Durch sein hochentwickeltes Luftsacksystem ist der Vogel im Grunde ein perfekter Patient für die Endoskopie. So ist dem Untersuchenden ohne weitere aufwändige Hilfsmittel eine gute Übersicht im Vogelkörper möglich. Doch die Endoskopie hat weitaus mehr zu bieten.

Erstmalig angewandt wurde die Endoskopie zur Geschlechtsbestimmung monomorpher Arten in den 1970er Jahren. Im Laufe der Zeit wurde sie jedoch immer weiter entwickelt und verfeinert, so dass die Möglichkeiten der Untersuchung mittels Endoskopie heute sehr vielfältig sind. Neben der Endoskopie der Leibeshöhle ist ebenso eine Endoskopie der Trachea und des Ösophagus sowie, je nach Vogelgröße, des Kropfes, des Drüsen- und des Muskelmagens und der Kloake möglich. Der häufigste Grund für eine Endoskopie beim Vogel ist sicherlich immer noch die Geschlechtsbestimmung mit gleichzeitiger Zuchttauglichkeitsbeurteilung. Des Weiteren können durch eine Endoskopie aber auch Verdachtsdiagnosen, die zuvor z. B. mittels Röntgen oder Ultraschall gestellt wurden, verifiziert werden. Durch die Möglichkeit der direkten Inaugenscheinnahme der Organoberflächen können Befunde aber auch schon erhoben werden, bevor sie mittels Ultraschall oder Röntgen sichtbar sind (Abb. 1). Kleinste Veränderungen können schon im frühen Stadium diagnostiziert werden.

Durchführung und Instrumentarium

Neben dem Endoskop ist lediglich eine gebogene anatomische Pinzette, ein Skalpell oder eine Metzenbaumschere sowie resorbierbares Nahtmaterial nötig. Es ist unbedingt zu beachten, dass immer beide Seiten des Vogels endoskopiert werden sollten. Die Wahl des Zugangs zum Coelom des Vogels richtet sich dabei immer danach, welcher Luftsack und welche Organsysteme betrachtet werden sollen. Der beim Ziervogel am häufigsten verwendete Zugang befindet sich in einem Dreieck hinter der letzten Rippe, wodurch der Operateur in den kaudalen Thorakalluftsack gelangt. Von hier aus können durch ein Durchstoßen der Luftsackwände sogar weitere Luftsäcke endoskopiert werden.

Mehr als nur „Reinschauen“

Immer häufiger findet auch die endoskopische Chirurgie Anwendung in der Praxis. Von der Biopsienahme durch einen Arbeitskanal bis zur endoskopischen Kastration (Abb. 2) ist vieles operativ möglich, ohne eine große Inzision der Körperhöhle zu setzen. Dadurch lässt sich das Risiko für den Vogel im Vergleich zu einer Laparotomie weitgehend auf das notwendige Narkoserisiko reduzieren.

Erstmalig veranstaltete E-Learning-Reihe

Im Rahmen einer E-Learning-Reihe „Vögel als Patienten in der Tierarztpraxis“ vermittelt Prof. Dr. Michael Lierz im Spezialkurs „Endoskopie und endoskopische Chirurgie“ anschaulich die Grundlagen und Feinheiten der Endoskopie. Dabei werden Schritt für Schritt die wichtigsten Techniken und Befunde dargestellt sowie auf die vielfältigen Möglichkeiten der endoskopischen Chirurgie eingegangen. In weiteren Spezialkursen der E-Learning-Reihe gehen die Tierärztinnen Kristina Maier und Anne Piepenbring im Kurs „Neue Infektionskrankheiten“ auf die Tauben-Sarkozystose und die Psittazine Drüsenmagendilatation (PDD), hier insbesondere das aviäre Bornavirus, ein. Im letzten Spezialkurs „Bestandbetreuung bei Ziervögeln“ erläutert Tierärztin Franca Möller Palau- Ribes die diagnostische Vorgehensweise bei Bestandsproblematiken in Ziervogelbeständen. Tipps für die Praxis kommen dabei in keinem Kurs zu kurz. Ein Einstieg in die E-Learning-Reihe ist jederzeit möglich, wobei auch auf die Inhalte des Grundkurses noch nachträglich zugegriffen werden kann. Jeder Spezialkurs ist jedoch auch einzeln unter www.myvetlearn.de buchbar.

Foto: © Anne Piepenbring

HKP 5 / 2012

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 5 / 2012.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
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Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.