Veterinärmedizin
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Wenn das Futter nicht bekommt
Wenn das Futter nicht bekommtFuttermittelallergie – Was gibt es für Lösungen?Allergien spielen heutzutage eine zunehmende Rolle. Nicht nur die Diagnostik, auch die konsequente Durchführung einer Diät bei einem Allergiepatienten sind teilweise von erheblichen Schwierigkeiten begleitet. Definition Für eine Futtermittelallergie bzw. Futtermittelunverträglichkeit gibt es unterschiedliche Ursachen. Bei einer Futtermittelunverträglichkeit ist eine unerwünschte Reaktion ohne Beteiligung des Immunsystems vorhanden. Ursache für eine Unverträglichkeit kann z. B. ein Mangel des Darmenzyms Laktase sein. Im Erwachsenenalter ist die Bildung im Dünndarm reduziert bzw. komplett eingestellt, was zu einer verminderten oder fehlenden Verdauung von Laktose aus Milchprodukten führen kann. Eine Fermentation von Laktose im Dickdarm durch die Bakterien bewirkt die Bildung von osmotisch wirksamen, kurzkettigen Fettsäuren, die je nach Menge Durchfall verursachen können. Bei einer Futtermittelallergie reagiert das Immunsystem auf verschiedene Eiweißmoleküle mit Haut- oder Darmproblemen. Für die Therapie macht die Unterscheidung keinen Unterschied, in beiden Fällen wird das Futtermittel, das nicht vertragen wird, in der Fütterung vermieden. Symptome und Differentialdiagnosen Allergische Reaktionen können an unterschiedlichen Körperbereichen Symptome hervorrufen: Es kann nur die Haut betroffen sein mit Juckreiz und veränderten Hautstellen. Durch übermäßiges Kratzen oder Lecken wird die Haut zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen, sodass es zu zusätzlichen Infektionen mit Bakterien oder Hefen kommen kann. Meist sind Pfoten, Achseln, Leistengegend und die Ohren betroffen. Oft zeigen die Tiere lang andauernde Ohrentzündungen, die über Monate immer wieder behandelt werden müssen. Der Verdacht eine Futtermittelallergie wird häufig zu früh ausgesprochen und kann erst nach ausreichender Diagnostik erhärtet werden, wobei Milben, Flöhe, bakterielle Infektionen, Malassezien, Mykosen, Atopie, Kontaktdermatitis, Arzneimittelallergie (z. B. gegen Insulin), Pemphigus, endokrinologische Störungen und Neoplasien in Fragen kommen könnten. Es kann nur der Magen-Darmtrakt betroffen sein mit Anzeichen von chronischer Diarrhoe, teilweise auch Erbrechen und Flatulenz. Oftmals ist der der weiche Stuhl mit einem Schleimfilm überzogen. Dies kann ein Hinweis auf eine Kolitis sein. Beim Auftreten einer unregelmäßigen Schleimhülle auf dem Kot, sollte der Tierbesitzer ein Fütterungstagebuch führen, in dem genau notiert wird, welche Futtermittel gefüttert werden und wann Schleim auftritt. Mithilfe des Tagebuchs kann festgestellt werden, welche Futtermittel in den vergangenen 24– 48 Stunden das Tier erhalten hat und somit nicht vertragen hat. Als Differentialdiagnose für weichen Kot könnte auch eine Infektion mit Giardien, exokrine Pankreasinsuffizienz, ein bacterial Overgrowth, vermehrte Gabe von fermentierbaren Kohlenhydraten oder zu hoher Anteil schwer verdaulicher Proteine im Futter möglich sein. Bei manchen Tieren treten gleichzeitig sowohl Hautsymptome als auch Darmprobleme auf. Ursache
Allergie auslösend sind meist größere Eiweißmoleküle von verschiedenen Fleischsorten wie z. B. Rind, Huhn, Pute, Lamm, Kaninchen usw., aber auch Milchprodukte, Getreide eiweiß in Nudeln, Haferflocken, Backwaren, Diagnose
Hauttests und serologische Blutuntersuchungen haben sich für den Bereich der Futtermittelallergie nicht zuverlässig bestätigt. Wenn die komplette Diagnostik abgeklärt wurde und der Verdacht einer Futtermittelallergie geäußert wird, sollte das Tier als Therapie eine Eliminationsdiät erhalten. Diese Diät besteht aus einer Eiweißquelle, die das Tier optimalerweise noch nie gefressen hat (wie z. B. Ente, Strauß, Pferdefleisch, Elch, Wild oder Känguru) und einer Kohlenhydratquelle wie Hirse oder Kartoffeln. Welche Futterkombination die optimale ist, ist immer abhängig von der vorherigen Fütterung |
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