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Industrie - Interview mit Dr. Anja S. Stahn und E. Dave Sieber

Alere (lat.) – fördern, nähren, unterstützen

Getreu dieser Wortbedeutung hat es sich die Alere GmbH zum Ziel gesetzt, die Tierärzteschaft zu unterstützen, um eine bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten. Dazu nutzt das Unternehmen seine Erfahrungen im Humandiagnostikbereich, nutzt dieses Wissen im Bereich Veterinärmedizin und ermöglicht es den Veterinärmedizinern so, die Diagnostik in der eigenen Praxis zu erleichtern. hundkatzepferd sprach mit dem Geschäftsführer der Alere GmbH, E. Dave Sieber (DSI), sowie mit Dr. Anja S. Stahn (ASN), Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa & Middle East.

Wer ist die Alere GmbH und wo liegen die aktuellen Forschungsschwerpunkte Ihres Unternehmens?

DSI: Die Alere GmbH mit Sitz in Köln ist Teil der Alere Inc. – ein börsennotiertes US- amerikanischen Unternehmen mit Hauptsitz in Waltham, Massachusetts. Unsere europäische Zentralniederlassung Alere International Ltd. entsteht zurzeit in Galway, Irland. Weltweit beschäftigen wir ca. 12.000 Mitarbeiter. Besonders stolz sind wir auf unser kontinuierliches Wachstum, das auch durch die Akquisition hochkarätiger Diagnostikunternehmen in den letzten Jahren gefördert wurde. Unsere Unternehmensphilosophie findet sich auch im Firmennamen „Alere“ wieder, der aus dem Lateinischen kommt und so viel bedeutet wie fördern, nähren und im weitesten Sinne unterstützen. Er unterstreicht somit die Hauptaufgabe des Unternehmens, die in der Qualitätsverbesserung der Patientenversorgung besteht. In unserem Human-Diagnostik-Geschäftsbereich unterstützt und umsorgt die Alere Ärzte und Patienten mit modernen Diagnostik-Tools, hochwertigen Schnelltests sowie einem umfangreichen Portfolio im Bereich Diagnostika für Klinik und Labor. Darüber hinaus bieten wir Gesundheitsdienstleistungen an. Alere ist einer der weltweit führenden Anbieter von medizinischen Diagnostika in den Bereichen Herz- und Gefäßkrankheiten, Blutgasanalyse, Infektionsdiagnostik, Frauengesundheit und Schwangerschaftsvorsorge, Drogentestung und Onkologie. Wir bieten Gesamtlösungen für die medizinische Diagnostik und eine konsequente Unterstützung für medizinische Fachkräfte und Patienten. Unsere momentanen Forschungsschwerpunkte in diesem Geschäftssegment liegen in den Bereichen Diabetes Mellitus-Diagnostik, Onkologie, Health Management und Kardiologie. Seit 2010 haben wir auch einen Schwerpunkt in der Veterinärdiagnostik, was mich persönlich erfreut, denn dieser Geschäftsbereich liegt mir wirklich am Herzen. Mit unserem epoc® Vet sind wir erfolgreich in Deutschland und Österreich in diesen Markt eingetreten. Unser Blutzucker-Messgerät g-Pet erfreut sich bei der deutschen Tierärzteschaft ebenfalls großer Beliebtheit. Diese wartungsfreien, mobilen Geräte sind typische Vertreter der neuen Generation von Point-of-Care-Tools, die die Alere speziell für das Alltagsgeschäft des praktischen Tierarztes anbieten wird. Darüber hinaus haben wir durch die Akquisition von Bionote im Dezember 2010 mehrere internationale Vet-Forschungsteams hinzugewonnen. Unsere R&D ist damit sehr gut aufgestellt, sodass wir uns auch in der Zukunft auf hochwertige und innovative Produkte für den Veterinärbedarf freuen dürfen.

ASN: Alere Vet(erinary) ist noch relativ jung, dennoch lässt sich an unserem Motto „von Tierärzten für Tierärzte“ schon erkennen, wie ernst unser Engagement in diesem Bereich ist. Natürlich steht auch die Gesamtphilosophie der Alere des Umsorgens und Unterstützens der Tierärzteschaft und ihrer Patienten für uns im Vordergrund. Mein langfristiger Wunsch ist es, den Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit zu geben, zuverlässig und einfach in der tierärztlichen Praxis Diagnostik zu betreiben. Dies beschleunigt in der Regel die Diagnosestellung und somit auch den Therapiebeginn. Eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten: Der Tierarzt bietet seinen Patientenhaltern noch mehr Dienstleistungen in der Praxis und die tierischen Patienten werden durch einen früheren Therapiebeginn wahrscheinlich schneller gesund. Entsprechend richtet sich die Alere auch auf Point-of-Care-Diagnostika und die Schnelltestung in der tierärztlichen Praxis aus. Besonders als Tierärztin freut es mich, dass wir gelegentlich die überragende Kompetenz des Human-Diagnostik-Segments für den Veterinärbereich nutzen dürfen und so sehr hochwertige innovative Produkte wie das epoc® Vet entstehen. Gerade hier sehe ich wertvolle Synergien und neue Impulse für die Veterinärdiagnostik. Hier wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt unserer Forschung liegen. Natürlich werden wir in der weiteren Zukunft auch die Bedürfnisse der Kollegen im Nutztierbereich, Tierseuchenschutz und öffentlichen Veterinärwesen beleuchten und auch hier aktiv werden.

Welche Marktentwicklung können Sie beobachten und stellen Sie vor besondere Herausforderungen?

ASN: Der Veterinärmarkt gehört seit vielen Jahren zu den Wachstumsmärkten in Deutschland. Durch meine langjährige Tätigkeit in diversen Funktionen ist mir dieser Markt gut vertraut. Neben den Hauptgeschäftssäulen des Marktes wie Impfstoffen, Pharmazeutika sowie Tiernahrungsergänzungsmitteln kann man bereits heute eine zunehmende Tendenz zur In-House-Diagnostik im Veterinärbereich erkennen. Mit preisbewussten Innovationen, die einfach zu bedienen sind und eindeutige Ergebnisse liefern, wird sich dieses Marktsegment sicher weiterhin sehr positiv entwickeln. Ich verstehe auch die unterschiedlichen Strukturen der Praxen in der kurativen tierärztlichen Tätigkeit und ihre vielfältigen Bedürfnisse. Eine Entwicklung hier ist sicher der starke Zuwachs von Praxen in Ballungsgebieten in den letzten Jahren. Es kann dadurch ein vermehrter Konkurrenzdruck unter den Praxen entstehen. Leider beobachten wir auch das Entstehen von „Kleinstpraxen“, die durch wenig Investition mit wenig Ausstattung zu sehr günstigen Preisen arbeiten. Hier liegen aus meiner Sicht Chancen für Praxen, die bereit sind, ein allumfassendes Dienstleistungsangebot bereitzustellen, das zum Beispiel auch Diagnostika beinhaltet könnte. Laboreinsendungen benötigen immer einen zusätzlichen Zeitaufwand und dies kann den Therapiebeginn verzögern. Für den Notdienst am Wochenende sind in der Regel Labore erst gar nicht verfügbar. Ich sehe unsere besondere Herausforderung darin, die In-House-Diagnostik zu einem integralen Teil der tierärztlichen Praxis zu machen und Tierärzte optimal darin zu unterstützen. Aus diesem Grund ist mir der direkte Kontakt zur Lehre und der Kollegenschaft sehr wichtig. Wir wollen im Dialog mit unseren Kunden bleiben, um diese besonderen Bedürfnisse der Tierärzteschaft optimal bedienen zu können.

Wo sehen Sie Alere Vet in fünf Jahren?

DSI: In fünf Jahren sehe ich die Alere Vet unter den Top-Drei-Diagnostikunternehmen weltweit. Wir werden ein starkes, leistungsfähiges Netzwerk zwischen der Lehre, unseren Tierärzten, deren Patienten und Patientenhaltern und uns als Diagnostikanbieter aufbauen. Ein weiterer wichtiger Schritt wird ein direkter Service von uns für Tierärzte, Patienten und deren Halter sein. Ob wir dies über ein Webportal oder andere Medien anbieten werden, wird sich im Laufe der kommenden zwölf Monate entscheiden.

ASN: Alere Vet wird sich langfristig genauso erfolgreich im Markt etablieren wie auf der Humanseite, davon bin ich überzeugt. Ein persönlicher Wunsch ist, dass wir die sehr gute Zusammenarbeit mit der Kollegenschaft und der veterinärmedizinischen Lehre fortsetzen und auch in den nächsten fünf Jahren weiter ausbauen, um die Produkte schaffen zu können, die wirklich von Nutzen im Veterinärbereich sind und die dem Tierarzt die tägliche Arbeit erleichtern. Diagnostik sollte sich zu einem festen Bestandteil in der Veterinärpraxis entwickeln, klar, einfach und schnell sein. Natürlich wird die Alere Tierärztinnen und Tierärzte mit deren Patienten umsorgen und unterstützen, ganz gemäß unserer Firmenphilosophie.

Vielen Dank für das Gespräch!

Noch mehr Informationen über die Alere GmbH erhalten Sie unter: http://www.alere.com/DE_DE/

Foto: © Anja S. Stahn

HKP 3 / 2012

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 3 / 2012.
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„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
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„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.