Therapie
>
Equine Hepatopathien – Sinnvolle Begleittherapie nach phyto- und orthomolekularmedizinischen Grundsätzen
Equine Hepatopathien – Sinnvolle Begleittherapie nach phyto- und orthomolekularmedizinischen GrundsätzenDas Leid mit der Leber
Equine Hepatopathien sind keine Seltenheit, trotzdem werden sie Die therapeutische Bandbreite ist limitiert, zudem sollte bedacht werden, dass eine beeinträchtigte Leberfunktion sich immer auf den gesamten Organismus auswirkt. Hier setzen die Prinzipien der Nutraceuticals auf Grundlage der Phyto- und Orthomolekularmedizin an. Mögliche Ursachen In vielen Fällen können die Ursachen vorliegender Leberkrankheiten nicht definiert werden. Es existieren dennoch diverse potenzielle Auslöser, die in Betracht gezogen werden sollten: Ursachen akuter Hepatopathien
// Bakterielle Infektionen wie Tyzzer`s disease (Clostridium piliforme), // Viren wie Equine infektiöse Anämie (EIA), Equiner Herpes-Virus-1 (EHV-1), Equine Virale Arteritis (EVA) // Parasiten: Spulwürmer (P. Equorum), große Strongyliden (S. vulgaris, S. edentatus, S. equinus) // Toxische Substanzen (Pflanzen, Mykotoxine, Medikamente etc.) Ursachen chronischer Hepatopathien // Intoxikationen mit Pyrrolizidin-Alkaloiden (Jakobs-Kreuzkraut) // Neoplasien // Abszesse Metabolische Ursachen wie hepatische Lipidosen oder Hyperammonämien bei Erkrankungen des Gastrointestisaltrakts können ebenfalls Ursachen für Leberkrankheiten darstellen. Darüber hinaus kommen Obstruktionen des biliären Systems, Rechtsverlagerung des Colons, Lederlappen-Torsionen oder eine Thromboembolie der Portalvene als mögliche Auslöser infrage. Diagnose Hepatopathie? Die Diagnose „Hepatopathie“ erweist sich als sehr diffizil. Zwar steht dazu die Messung erhöhter Aktivitäten von spezifischen Leberenzymen im Serum zur Verfügung, doch lässt sich daraus nicht erschließen, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Hepatopathie handelt. Dazu kommt, dass einige lebertypische Laborwerte erst bei weit fortgeschrittener Schädigung des Organs in einen messbaren Bereich steigen. Generell gilt: Je mehr für die Leber charakteristische Parameter bekannt sind, desto genauer fällt die Diagnose aus und desto optimaler ist die Therapie. Höchste diagnostische Aussagekraft beim Pferd haben die Parameter GLDH, GGT, Gallensäuren und NH3. Erschwert die Diagnose zusätzlich: unspezifische Symptomatik Die hohe Kompensationsfähigkeit der Leber hält die komplexe Organfunktion bis zu einer 80%igen Zerstörung des funktionellen Organgewebes aufrecht. Erkennbare klinische Symptome treten daher häufig auch erst in diesem Stadium auf. Die vielfältigen Funktionen der Leber erklären die große Menge an unspezifischen, klinischen Symptomen. Deren Auftreten hängt einerseits von der Art der Erkrankung ab – ob es sich um ein biliäres Problem oder um eine hepatozelluläre Erkrankung handelt –, andererseits von deren Dauer (akut oder chronisch) oder aber von spezifischen Ursachen. Unabhängig davon treten klinische Symptome jedoch meist abrupt auf.
Häufigste Symptome:
Weniger häufig Symptome:
Seltene Symptome: Akute hepatozelluläre Erkrankungen äußern sich häufig in Depression, Anorexie und gegebenenfalls auch in Koliksymptomen. Die Prognose ist relativ gut, wenn die Ursache bekannt ist und behandelt werden kann. Im chronischen Fall verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Pferdes zusehends, mögliche Symptome sind Aszites, neurologische Anzeichen wie Lethargie, Stupor oder Koma, sporadische Krampfanfälle, Fotosensitivierung, Debilität und Icterus. CAVE Pathologische Vorgänge in der Leber gehen immer mit einer gestörten Funktion folgender Stoffwechselprozesse einher: // Bilirubin // Gallensäuren // Proteine // Kohlenhydrate // Lipide // Enzyme // Vitamine // Hormone // Medikamente und andere exogene chemische Substanzen Therapeutische Grundsätze der Phyto- und Orthomolekularmedizin Prinzipiell wirkt sich ein gestörter Lebermetabolismus auf alle Organsysteme aus. Grundlegendes Ziel der Behandlung von Hepatopathien ist deshalb die Regeneration des Lebergewebes, um die hepatozellulären Stoffwechselvorgänge wieder herzustellen. Neben den klassischen schulmedizinischen Maßnahmen haben sich Nutraceuticals auf Basis der Phyto- und Orthomolekularmedizin als fester Bestandteil in der Therapie etabliert. Das Grundprinzip dabei beruht auf dem Ausgleich von Nährstoffimbalancen und Mangelsituationen, die bei Hepatopathien begleitend auftreten und die Leberfunktion zusätzlich beeinträchtigen. Die ausreichende Gabe bestimmter Mikronährstoffe (z.B. Beispiel Zink, B-Vitamine) fördert die Resistenz und Regenerationsfähigkeit der Leberzellen. Die Leber muss weiterhin bei der Entgiftung von Toxinen (z.B. Endotoxine aus dem Darm) oder schädigenden Metaboliten (z.B. Ammoniakanreicherung) unterstützt werden. So können Lactulose und bestimmte Aminosäuren in Verbindung mit den Co-Faktoren Zink und Mangan zur schnellen Ammoniakentgiftung beitragen. Die aktiven Bestandteile der Artischocke (hauptsächlich das Cynarin) dienen der Leberentgiftung und Anregung des Galleflusses. Die antioxidativen und antifibrotischen Eigenschaften des in der Mariendistel enthaltenen Wirkstoffs Sylimarin, wirken stabilisierend auf die Hepatozytenmembran. Die Spurenelemente Selen und Zink sind an vielen enzymatischen Reaktionen beteiligt, die die Immunabwehr unterstützen. Basierend auf neueste ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse kommen diese und weitere Nährstoffe z.B. in dem ersten veterinärmedizinisch angewandten phyto- und orthomolekularmedizinischen Diät-Ergänzungsfuttermittel für chronische Leberinsuffizient heparal®HORSE der Firma Navalis Nutraceuticals zum Einsatz. Das Zusammenspiel von Mikronährstoffen mit pflanzlichen Wirkstoffen entlastet den enterohepatischen Kreislauf und unterstützt den Leberstoffwechsel. take home Die Leber als biochemische Zentrale speichert, entgiftet, konvertiert, synthetisiert und exkretiert sämtliche Stoffe und Stoffwechselprodukte – insgesamt spielen sich dort weit über 1.000 verschiedene biochemische Reaktionen ab, die den ganzen Organismus beeinflussen. Leberunterstützende Therapien auf phyto- und orthomolekularmedizinischer Basis erweisen sich als sinnvoll und wichtig, unabhängig davon, welche Ursache zugrunde liegt. Die enthaltenen Mikronährstoffe sind die elementaren Bausteine vieler enzymatischer Reaktionen und somit unabdingbar für einen gesunden (Leber-)Stoffwechsel. Foto: © Fotolia.com, Eric Isselée |
HKP 4 / 2014Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Die Autoren:Weitere Artikel online lesen |
|||
|