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Checkliste für Hunde aus dem Ausland

Fernab der Heimat

Der Trend ist unaufhaltsam. Immer mehr Tierschutzorganisationen bringen Hunde aus südlichen Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien oder der Türkei nach Deutschland und vermitteln sie hier in ein neues Zuhause. Viele Tierfreunde, die einen solchen Hund bei sich aufnehmen, haben schon einmal gehört, dass Hunde aus dem Süden Krankheitserreger in sich tragen können, weiter reicht das Wissen jedoch nur selten.

Es heißt dann lapidar: „Der Hund wurde vor Ort getestet. Negativ. Keine Gefahr.“ Oder aber: „Er hat zwar einen Titer, der ist aber niedrig, das ist also absolut unbedenklich.“ Häufig sieht sich jedoch anschließend der in Deutschland behandelnde Tierarzt mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, dem Tierhalter zu vermitteln, dass es ganz so einfach leider nicht ist. Denn: Von den sogenannten Importhunden weisen je nach Studie etwa 10–24% Antikörper gegen Babesia canis, rund 12% gegen Leishmanien und 10% gegen Ehrlichia canis auf. Bei mehr als 5% ­können zudem Herzwurminfektionen diagnostiziert werden, wobei nicht selten Koinfektionen vorliegen.

Unterstützung für den Tierarzt

Um Tierärzte bei der Beratung zu von Vektoren übertragenen Erkrankungen (VBDs) zu unterstützen, hat die unabhängige parasitologische Expertenorganisation ESCCAP (European Scientific Counsel Animal Parasites) eine „Checkliste für Hunde aus dem Ausland“ herausgebracht. Sie richtet sich – anders als die ausführliche Empfehlung zur Bekämpfung von Vektoren übertragenen Erkrankungen, die Tierärzten vorbehalten ist – an Tierhalter und Tierschutzorganisationen. Ziel der Checkliste ist es, dem Tierhalter deutlich vor Augen zu führen, dass es mit einem Schnelltest vor Ort oder dem einmaligen Befund eines niedrigen Titers nicht getan ist. Auch wenn selbstverständlich jeder Fall im Einzelnen betrachtet und das Vorgehen individuell abgestimmt werden müssen, gibt die Checkliste eine gute Orientierung und verdeutlicht, wie komplex eine individuelle Diagnose und Therapie sein kann. Ein sachgerechtes Vorgehen sowie mögliche Konsequenzen für die Gesundheit, Therapie und Prognose des Tieres werden in einer tabellarischen Übersicht aufgezeigt. Die Übersichtstabellen aus der Checkliste sind in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Tierärzte können das Infoblatt mit der „Checkliste für Hunde aus dem Ausland“ auf der ESCCAP-Internetseite herunterladen, ausdrucken und für die Beratung nutzen. Ebenfalls als Download steht die „Empfehlung zur Bekämpfung von durch Vektoren übertragene Erkrankungen (VBDs) bei Hunden und Katzen“ zur Verfügung. Diese kann auch in gedruckter Form kostenlos bei ESCCAP angefordert werden und enthält ausführlich und detailliert die wichtigsten Fakten zu VBDs, die für in Deutschland praktizierende Tierärzte relevant sind. In übersichtlichen Schemata und Grafiken wird das empfohlene Vorgehen für die Diagnostik und Therapie in der Praxis aufgezeigt.

take home

Angesichts des zunehmenden Trends, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu importieren, spielen eine sachgerechte Diagnose und Therapie von VBDs sowie ­eine umfassende Beratung von Tierhaltern eine entscheidende Rolle. Die „Checkliste für Hunde aus dem Ausland“ sowie die „Empfehlung zur Bekämpfung von VBDs bei Hunden und Katzen“ der Experten­organisation ESCCAP geben deutschen Tierärzten/-innen dafür wie wichtigsten Informationen an die Hand. Checkliste und Empfehlung stehen auf der Internetseite www.esccap.de zum Download zur Verfügung.

Foto: © istockphoto.com, Pilin_Petunyia

HKP 4 / 2015

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 4 / 2015.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.