Neue Instrumente zur Förderung der Zucht gesunder Hunde: die Vetopsie
Neue Instrumente zur Förderung der Zucht gesunder Hunde: die VetopsieVon der Wurfkiste bis in den HundehimmelFür ein seriöses Zuchtmonitoring sind Daten über Gesundheit und Todesursache von zentraler Bedeutung. Ein Rasseclub benötigt für das Erfassen und Zusammentragen von Lebens- und Krankheitsdaten vor allem Ausdauer, Beharrlichkeit und Fleiß. Noch anspruchsvoller gestaltet sich die Eruierung der Todesursache. Mit der zunehmend stärkeren Bande zwischen Mensch und Hund werden die als vollwertige Familienmitglieder geltenden Haustiere zur Abklärung der Todesursache kaum noch für eine herkömmliche Sektion zur Verfügung gestellt. Die Vetsuisse Fakultät Bern prüft nun, in welchem Ausmaß bildgebende Untersuchungen von verstorbenen Tieren Informationen zur Todesursache liefern können. Sie erhält dazu Unterstützung von Fachpersonen aus der Privatwirtschaft, die es verstehen, im Todesfall mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. Ein Ende mit Würde …
Dies wird für immer mehr Heimtierbesitzer zu einem zentralen Thema. Die meisten möchten, dass ihr treuer Begleiter am Lebensabend nicht noch unnötig leiden muss. Deshalb sind sie aufwändigen veterinärmedizinischen Abklärungen und Eingriffen gegenüber oft skeptisch eingestellt, wenn sie spüren, dass die Sonne langsam untergeht. Der Tierarzt ist in diesen Situationen speziell gefordert. Seine Aufgabe ist es, über sinnvolle Wege zu informieren und Chancen und Risiken abzuschätzen. Nicht selten bewegt er sich dabei in einem schwierigen Spannungsfeld zwischen mitfühlender Anteilnahme, medizinisch-wissenschaftlicher Neugierde und ethischen Grundsätzen. … und wertvollen veterinärmedizinischen Informationen Gerade im Bestreben der Zucht gesunder Hunde wäre die Kenntnis um die genaue Todesursache jedoch enorm wichtig. Die Vetsuisse Fakultät Bern hat deshalb eine Studie lanciert, die das Potenzial von postmortalen bildgebenden Untersuchungen eruieren soll. In einer ersten Phase werden tote Hunde vor allem computertomo grafisch abgebildet. CT-geführt werden von Organen und verdächtigen Stellen Feinnadelaspirate und trucut-Biopsien entnommen. Damit die bildgebenden Ergebnisse überprüft werden können, müssen im Moment jedoch sämtliche computer tomografisch untersuchten Kadaver einer herkömmlichen Sektion unterzogen werden. Der Schweizerische Klub für Berner Sennenhunde hat seine Mitglieder und Züchter ermuntert, an dieser Studie mitzumachen. Selbstverständlich können auch Besitzer von Hunden anderer Rassen oder von Mischlingshunden an der Studie teilnehmen. Das Tierkrematorium Seon hat sich bereit erklärt, verstorbene Hunde, die kremiert werden sollen, vor der Kremation an die Vetsuisse Fakultät Bern zu transportieren und nach den Untersuchungen dort wieder abzuholen. Die involvierten Personen sorgen dafür, dass die Hunde mit Würde behandelt werden.
Literatur Foto: © Dr. Urs Geissbühler |
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