Aufbruch - Karin Herrmann über die Herrmann‘s Manufaktur
Aufbruch - Karin Herrmann über die Herrmann‘s ManufakturAus einem Tierschutzprojekt mit vielen zu versorgenden Hunden entstand der Plan, ein möglichst naturnahes Hundefutter zu machen – ohne Zusatzstoffe, die Verdaulichkeit oder Verträglichkeit beeinflussen. So setzte sich die Geschäftsführerin, Karin Herrmann, mit den Nährstoffbedürfnissen der Hunde auseinander und ließ in zwei kleinen Metzgereien Tiernahrung in Bio- Qualität produzieren, denn respektvoller Umgang sollte auch den Nutztieren gezollt werden. Leider war keine der Metzgereien in der Lage, ohne die in der Humannahrung eingesetzten Phosphate und Citrate mikrobiologisch einwandfreie Dosenware herzustellen. Daher stellte sich schnell die Frage: selbst abfüllen oder die Idee nicht weiter verfolgen... Umbruch Aus der Not geboren wurden Räume angemietet und eine Metzgerei eingerichtet, die ohne Zusatzstoffe auskommen sollte. Die Maschinen waren zwar alle gebraucht, aber durch kreative Umsetzung technischer Ideen konnte hier realisiert werden, was von Anfang an beabsichtigt war: ein naturnahes Produkt, das mit offener Kommunikation an den Verbraucher gebracht wird. Die Rezepturen werden zwischenzeitlich von einer Fachtierärztin für Diätetik überarbeitet, damit man auch krankheits- oder altersbedingten Ernährungsbesonderheiten gerecht werden kann.
Abb. 1: Abfüllung
Durchbruch Bald waren die alten Räume zu klein und zudem wuchs neben dem Wunsch, biologische Tiernahrung für Hund und Katze zu produzieren eine weitere Zielsetzung: „Biologie“ heißt „die Wissenschaft des Lebendigen“. Lebendig sind nicht nur Haus- und Nutztiere, sondern auch die Umwelt, in der produziert wird und die Menschen, die in den Produktionsprozess integriert sind. Produktionsprozesse sind meist energieintensiv und können auch erheblich die Umwelt belasten. Daher sollte der neue Standort mehr sein, als ein Ort, an dem Bio-Ware abgefüllt wird. Entstanden Aufbruch Karin Herrmann über die Herrmann‘s Manufaktur ist eine Produktionsstätte, die das Wasser zur Erwärmung der Sterilisationsautoklaven aus der hauseigenen Zisterne holt, die wiederum von einem neu geschlagenen Brunnen gespeist wird.
Abb. 2: Konferenzraum
So wird kein Verbrauchswasser vergeudet. Die Abwärme, die bei der Kochung entsteht, wird eingespeist und heizt die Büroräume der Verwaltung und des Versandes. Das nicht kontaminierte Wasser aus dem Sterilisationsprozess wird für die Toilettenspülungen benutzt und landet in der fimeneigenen Sickergrube. Die Kartonagen, die bei der Rohwarenbeschaffung anfallen, werden im Haus gepresst und von einer Behindertenwerkstätte abgeholt, die im Gegenzug aus dem Altpapier gefertigte Verpackungstüten liefert. Im Haus gibt es die Hunde der Geschäftsführung und welche, die die Mitarbeiter mitbringen. Nicht alle sind den ganzen Tag da –- der Behindertenanteil in Herrmanns Manufaktur ist beträchtlich - hier wird sich um alles Lebendige gekümmert. „Am Ende des Tages muss jeder selber verantworten, was er tut oder auch, was er nicht tut“ sagt Karin Herrmann und widmet sich ihrem Hobby: sie geht mit Border Collie Gustl an seine kleine Schafsherde.
// www.herrma Fotos: Herrmann´s Manufaktur |
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