Leasing – Alternative zu Krediten
Die Gründe, die einen Tierarzt dazu bewegen, in seine Praxis zu investieren
sind vielfältig. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind regelmäßige und vorausschauende Investitionen in Praxismodernisierungen und neues Equipment für den profitablen Betrieb einer tierärztlichen Praxis grundsätzlich sinnvoll. Häufig stellt sich die Frage nach einer Neuanschaffung aber erst, wenn ein tagtäglich genutzter Gegenstand unvermutet defekt ist. Im Folgenden beleuchtet Jan Lohse das Thema Leasing als unkomplizierte Finanzierungsmöglichkeit für niedergelassene Tierärzte.
Ein typischer Fall ist der Tierarzt mit gut eingeführter Praxis, dessen Operationstisch – häufig noch Marke Eigenbau und schon seit vielen Jahren im Einsatz – plötzlich und unvermutet nicht mehr auf Arbeitshöhe zu bringen ist. Um weiter arbeiten zu können muss sofort Ersatz her, nicht jeder hat aber die notwendige vierstellige Summe sofort verfügbar auf dem Konto liegen. Der Kunde hat dann häufig das Problem, dass seine Hausbank einen Kredit erst nach aufwändigen und zeitraubenden Prüfungen erteilt – so lässt sich ein häufiges Problem aus der Beratungspraxis beschreiben.
Die Erfahrung zeigt, dass Tierärzte die Ware aber in vielen Fällen innerhalb weniger Tage benötigen, um den Praxisablauf nicht zu gefährden – deshalb kommt einer umgehenden Bearbeitung eine besondere Bedeutung zu. Leasingverträge bieten hier einen umkomplizierten Ablauf: Wenn ein Kunde anruft, so hat er häufig schon am nächsten Tag ein Leasing-Angebot auf dem Tisch und kann nach kürzester Zeit mit dem neuen Gerät oder Mobiliar arbeiten. Aber auch bei langfristig geplanten Modernisierungsmaßnahmen stoßen Tierärzte auf Schwierigkeiten, wenn es an das Thema Finanzierungen geht. Seit der Finanzkrise ist es für die Praxisinhaber sehr viel schwieriger geworden, überhaupt Kredite zu bekommen. Zudem werden von den Banken die privaten und geschäftlichen Kredite von Selbstständigen zusammen betrachtet.
Aus diesem Grund haben Praxisinhaber häufig Hemmungen, zur Anschaffung neuer Geräte einen zusätzlichen Kredit aufzunehmen, denn dies würde den eigenen Kreditrahmen belasten und sich so zum Beispiel auf die Finanzierungsmöglichkeiten des Eigenheims negativ auswirken. Diese Problematik ist beispielsweise bei Praxiserweiterungen gegeben, wenn die neuen Behandlungsräume auch mit Geräten und Mobiliar ausgestattet werden müssen. Gerade die Tatsache, dass ein Leasingvertrag den Kreditrahmen nicht beeinflusst, ist für viele Kunden ein ganz wichtiger Aspekt bei der Entscheidung.
Nicht nur Tierkliniken sondern auch Tierarztpraxen sind kleine oder mittelständische Unternehmen. Finanzieller Spielraum ist ein wichtiger Faktor für den betriebswirtschaftlichen Erfolg. Eine umfassende Beratung über unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten ist deshalb vor jeder Investitionsentscheidung wichtig. Leasing ist dabei gerade für niedergelassene Tierärzte eine günstige und unkomplizierte Alternative zu den üblichen Krediten.
jan.lohse@henryschein-vet.de
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