Optimieren Sie Ihren Webauftritt Teil II
In der letzten Ausgabe ging es um die Auswahl zielgruppengerechter Inhalte für den Praxis-Webauftritt. Nach dem „Was“ folgt nun das „Wie“. Erfahren Sie, wie Sie Texte verfassen, die Tierbesitzer gerne lesen.
Ein kurzer Text fürs Internet – das kann doch nicht so schwer sein. Doch kaum sitzt man am Computer, fällt einem nichts mehr ein. Zum Trost: Auch Profis leiden unter Schreibblockaden. Geht gar nichts weiter, lässt man am besten die Finger von der Tastatur. Verlassen Sie auch den Schreibtisch, nehmen Sie Papier und Stift mit und machen Sie es sich auf dem Sofa bequem. Überlegen Sie dann, welche Informationen in den Text sollen. Sammeln Sie erst ungehemmt alle Stichworte, die Ihnen einfallen. Danach sortieren Sie die Informationen in unverzichtbar, wichtig oder nebensächlich für Ihre Zielgruppe. Aus den unverzichtbaren Informationen erstellen Sie eine Gliederung. In diese Gliederung ordnen Sie dann die wichtigen Informationen als Unterpunkte ein. Alles, was nebensächlich ist, fliegt raus.
Sprechen hilft beim Formulieren
Zum Formulieren stellen Sie sich ein Gespräch mit einem Tierbesitzer unter Zeitdruck vor. Die Vorteile dieser Methode sind:
// Der imaginäre Gesprächspartner bewirkt, dass man Fachbegriffe vermeidet und komplexe Sachverhalte anschaulich erläutert.
// Beim Sprechen unter Zeitdruck beschränkt man sich auf das Wesentliche.
// Darüber hinaus formuliert man mündlich einfache Sätze ohne Verschachtelungen.
Unterteilen Sie Ihren Text durch Absätze und Zwischenüberschriften, weil das Lesen langer Textabschnitte vielen Menschen schwerfällt. Meistens hat man die besten Ideen, wenn man sich nicht bewusst mit dem Text beschäftigt. Lassen Sie daher den ersten Entwurf einige Tage liegen. Wenn Sie in der Phase dieses „Text-Abhängens“ eine Idee haben, notieren Sie sie für die spätere Bearbeitung.
Gut abgehangen zum Feinschliff
Bei der Überarbeitung des Textes nehmen Sie zuerst inhaltliche oder strukturelle Änderungen vor. Dann geht es an den Feinschliff:
// Fragen Sie sich bei jedem Satz: Ist diese Information für meine Zielgruppe wirklich relevant?
// Löschen oder erklären Sie für Laien unverständliche Fachbegriffe im Text.
// Ein Satz, ein Gedanke: Machen Sie aus einem verschachtelten Satz lieber zwei oder drei kurze.
// Überprüfen Sie bei jedem Wort und jedem Wortteil, ob es nötig ist. Bei „belastungsstabil“ können Sie z.B. das „belastungs-“ streichen. Denn was stabil ist, sollte per se auch einer Belastung standhalten.
// Haben Sie Mut zur Einsilbigkeit, schreiben Sie: „Impfungen, die unverzichtbar sind“ statt „Impfungen, welche unverzichtbar sind“ oder noch besser: „unverzichtbare Impfungen“.
// Bevorzugen Sie das Aktiv gegenüber dem Passiv: Schreiben Sie also: „Wir impfen Ihren Hund“ statt „Ihr Hund wird geimpft“
// Verwenden Sie Verben statt Substantive: „Der Flohstich juckt“ ist kürzer und eleganter als „Der Flohstich verursacht Juckreiz“.
// Leser übersehen Verneinungen leicht. Das kann zu Missverständnissen führen. Schreiben Sie daher „Unter Übergewicht leiden viele Katzen“ statt „Unter Übergewicht leiden nicht wenige Katzen“
// Links gehören zum Leserservice bei Webtexten und verbessern das Suchmaschinenranking. Im Text stören Sie jedoch den Lesefluss. Listen Sie Links daher lieber am Ende des Textes auf.
Text im Test
Um festzustellen, ob ein Text für die Zielgruppe Tierbesitzer verständlich ist, sollte er von medizinischen Laien gelesen werden. Bitten Sie Ihre Testleser, auch Rechtschreibung und Grammatik zu überprüfen. Denn für die eigenen Fehler ist man als Autor häufig blind.
take home
In der Kürze liegt die Würze: Streichen Sie in Ihrem Text alles, was Ihre Leser nicht unbedingt wissen müssen. Schreiben Sie einfache Sätze. Ersetzen Sie Passiv durch Aktiv und Substantive durch Verben. Vermeiden Sie Verneinungen. Setzen Sie Links zu weiterführenden Informationen nie im Text, sondern listen Sie sie am Ende des Textes auf. Lassen Sie den Text von medizinischen Laien lesen und ändern Sie unverständliche Passagen.
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Schreibblockaden, Feinschliff,
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