Haarausfall bei Tieren
Haarausfall bei TierenHilfe – mein Tier verliert sooo viele HaareTierhaare sind überall, auf Boden, Autositzen und Kleidung. Manchmal steckt hinter Haarverlust eine behandlungswürdige Störung. Doch auch wenn das Tier im normalen Rahmen haart, kann dies den Besitzer dennoch stören. Die richtige Fellpflege hilft, dazu muss man aber zunächst verstehen, wie Tierhaare wachsen und wann und wie sie ausfallen. Gezielte Pflegemaßnahmen können das Haaren dann deutlich minimieren. Zudem bringt die regelmäßige Fellpflege noch weitere Vorteile – für die Gesundheit und das Wohlergehen sowohl der zwei- als auch vierbeinigen Hausbewohner.
Lang, kurz, gelockt, drahtig, seidig oder Stockhaar – eines haben alle Felltypen gemeinsam: Während aus jedem Follikel der menschlichen Haut nur ein Haar wächst, unterscheidet man bei Hunden und Katzen zwischen Woll- und Grannenhaaren, die gemeinsam aus einem Follikel wachsen, wobei jeweils ein Grannenhaar von mehreren Wollhaaren umgeben ist. Das Wollhaar bildet das Unterfell – es liegt der Haut am dichtesten an, ist besonders weich und dünn und isoliert aufgrund seiner Dichte besonders gut. Das Grannenhaar bildet das Deckhaar, hat eine härtere Struktur, ist dicker und länger und liegt dem Unterfell auf. Es schützt das Tier vor Hautverletzungen, bildet eine zusätzliche Isolationsschicht und trägt aufgrund der individuellen Färbung wesentlich zum äußeren Erscheinungsbild bei. Je nach Genetik einer Rasse wird kein, wenig oder viel Unterfell gebildet. Haaren – je nach Rasse unterschiedlich
Die Intensität des Haarens ist je nach Rasse, aber auch individuell unterschiedlich. Die meisten Tierarten durchlaufen im Frühjahr und Herbst einen kompletten Fellwechsel (saisonbedingtes Haaren). Der Zeitpunkt wird durch Tages(licht)länge und Temperatur bestimmt, ist aber auch abhängig vom Hormonstatus. Daher haaren Wohnungskatzen im Unterschied zu Freigängern das ganze Jahr über, Hündinnen häufig vor der Läufigkeit, kastrierte Tiere das ganze Jahr über. Fellpflege – unerlässlich für Gesundheit und Wohlbefinden Eine regelmäßige Fellpflege stärkt die Bindung zum Tier, ermöglicht einen allgemeinen Gesundheitscheck (kleine Verletzungen, Ektoparasiten, Knoten in der Unterhaut etc. lassen sich erkennen und behandeln) und dient nicht zuletzt der Gesunderhaltung von Haut und Haar: Neben einer gründlichen Reinigung des Fells werden Verknotungen und Verfilzungen herausgebürstet und abgestorbene, lose Haare entfernt. Zudem wird die Haut massiert und gut durchblutet, die Talgdrüsen werden angeregt, schützendes Fett zu produzieren – das Haar wird glänzend und weich. Bei der Produktwahl gilt: Für Menschen konzipierte Bürsten und Kämme eignen sich absolut nicht für die Fellpflege bei Tieren. Der Abstand der Borsten und Zinken ist ebenso unpassend wie das Material und die Verarbeitung. Felltyp und -länge bestimmen die Auswahl der geeigneten Grooming-Werkzeuge. Der Fachhandel hält eine große Auswahl an Bürsten, Kämmen und Striegeln bereit. Zusätzlich werden so genannte DeShedding Tools angeboten, deren spezieller Aufbau ein leichtes Herausziehen bereits abgestorbener, loser Haare ermöglicht. Die Anwendung erfolgt ohne Ziepen, sodass auch sensible Tiere an empfindlichen Stellen behandelt werden können. Der regelmäßige (wöchentliche) Gebrauch reduziert das Haaren der Tiere drastisch. Foto: © Dr. Claudia Westfahl |
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